| Pathological Demand Avoidance (PDA) Vielleicht kennst du jemanden, der bei kleinen Aufforderungen oder Veränderungen schnell überfordert ist oder extrem versucht, alles zu kontrollieren. Pathological Demand Avoidance, kurz PDA, beschreibt genau dieses Verhalten.
PDA wird als Teil der neurodivergenten Profile, häufig im Zusammenhang mit Autismus, verstanden. Menschen mit PDA empfinden alltägliche Anforderungen oft als stark belastend oder bedrohlich.
Aktuell ist PDA nicht offiziell im ICD-11 verzeichnet, wird aber in einigen Ländern anerkannt und zunehmend erforscht. Das bedeutet, dass es offiziell noch keine Diagnose in allen Ländern gibt, die Erfahrung mit dem Verhalten und die Bedürfnisse der Betroffenen sind aber klar erkennbar.
Menschen mit PDA vermeiden Anforderungen, weil ihr Nervensystem sofort Alarm schlägt. Schon kleine Aufgaben wie Zähneputzen, Anziehen oder Hausaufgaben können Stress auslösen.
Die Reaktionen können sehr unterschiedlich sein: Rückzug, extreme Kontrolle, Perfektionismus oder Überanpassung an Situationen.
Trotz dieser Herausforderungen sind Betroffene oft sehr intelligent, kreativ und einfühlsam. Sie zeigen ihre Stärken vor allem dann, wenn sie sich sicher fühlen und die Situation kontrollieren können.
Wichtig ist Sicherheit, Verständnis und Flexibilität. Druck oder Zwang verschlimmern die Situation meist.
Erwachsene mit PDA haben häufig gelernt, sich zu „funktionieren“. Das wirkt nach außen ruhig und organisiert, innen kann es aber sehr stressig sein. Ohne Unterstützung führt das langfristig zu Erschöpfung.
PDA ist kein Erziehungsproblem und kein Charakterfehler. Es ist ein neurobiologisches Muster, das dazu führt, dass Anforderungen als Bedrohung erlebt werden.
Wer genau hinschaut, erkennt die Anzeichen und kann Verständnis, Geduld und passende Unterstützung bieten.
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